Das Sprunggelenk ist beim Laufen besonders stark belastet. Bei jedem Schritt muss es das Mehrfache des Körpergewichtes tragen und die Achillessehne ist enormen Zugkräften ausgesetzt. Laut Statistik verletzen sich in Österreich jedes Jahr mehr als 7.000 Menschen beim Laufen.

Beim Laufen, vor allem in unebenem Gelände, kommt es immer wieder zu Umkipptraumen des Sprunggelenkes. Dabei werden meist die Außenbänder in unterschiedlicher Schwere verletzt. Bei einer Verletzung ersten Grades sind nur einige Fasern der Bänder eingerissen und die Kapsel etwas überdehnt. Als zweitgradige Verletzung bezeichnet man Teilrisse der Bänder und einen Einriss der Kapsel, ein vollständiger Abriss der Außenbänder und der Kapsel werden als drittgradige Verletzung bezeichnet. In den allermeisten Fällen können aber auch schwere Bandverletzungen am Sprunggelenk mit einer Schienenruhigstellung über mehrere Wochen und begleitender Physiotherapie gut ausheilen. Nach den Sofortmaßnahmen sollte in weiterer Folge ein Arzt aufgesucht werden, der die exakte Diagnose stellt und die richtigen Therapiemaßnahmen vorschlägt. Ziel der Physiotherapie ist es, initial mit Medizin Lymphdrainage, die Schwellung zu bekämpfen und in weiterer Folge durch Aktivierung der Muskulatur und Training der Stabilisierung und Koordination eine baldige und sichere Rückkehr zum Sport zu gewährleisten.

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper und wird beim Laufen bei jedem Schritt mit bis zum achtfachen des Körpergewichtes belastet.

Fehl- und Überbelastungen führen zu einem Missverhältnis zwischen Degeneration und Regeneration und damit zu Schäden im Bereich der Sehne selbst sowie Entzündungen des umgebenden Gleitgewebes. Am Beginn von Achillessehnenschmerzen steht sehr oft eine akute entzündliche Phase, in der die Sehne mit dem Begleitgewebe verklebt. Dies klingt bei korrekter Behandlung nach wenigen Tagen wieder ab. Bei Fortdauer der Überlastung kann es zum Auftreten von chronischen Beschwerden kommen, die nichtentzündlicher Natur sind. Ausgelöst werden sie von kleinsten Rissen im Sehnengewebe, es sterben Zellen (Fibrozyten) ab, und der Körper kann die entstandenen Schäden nicht rechtzeitig vor der nächsten Belastung  ausheilen. Somit entsteht ein immer größeres Missverhältnis zwischen Regeneration und Destruktion. Begleitend sprossen Gefäße in die Sehne ein, was zu einer weiteren Beschwerdezunahme führen kann. Werden aber die Schmerzen zu lange ignoriert, kann das zu einer dauerhaften Schädigung der Sehne bis hin zum Sehnenriss führen. In einem solchen Fall ist eine Operation notwendig.

Bei akutem Auftreten von Achillessehnenbeschwerden sollte die Belastung sofort eingestellt werden, die akute Entzündung kann durch Kühlen verringert werden. Anschließend sollte ein spezialisierter Arzt aufgesucht werden, um eine exakte Diagnose zu stellen. In weiterer Folge ist es meist unerlässlich, die sportliche Betätigung etwas zu modifizieren, zum Beispiel anstatt des Lauftrainings Rad zu fahren oder am Crosstrainer zu trainieren. Bei einer physiotherapeutischen Behandlung liegt das Hauptaugenmerk auf Dehnung der Muskulatur, Stabilisierung und Koordination, sowie exzentrischer Kräftigung. (Dr. Peter Gföller – Sportmediziner und Chirurg – Gelenkpunkt)

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