Jeder, der regelmäßig Laufen geht, kennt das geniale Ge­fühl des Flow-Zustandes: Alles funktioniert wie von alleine. Die Beine bewegen sich unbeschwert. Die Atem­frequenz ist perfekt auf den Herzrhythmus ab­gestimmt. Man ist mit sich und der Welt im Reinen und genießt Mo­mente des Glücks. Dieses High stellt sich im Kopf nicht zufäl­lig ein. Durch die wieder­holte Beanspruchung der Muskulatur werden Bo­tenstoffe produziert, die über die Blutbahn durch den gesamten Körper ins Gehirn gelangen und dort ihre Wirkung entfalten.

Egal ob Laufen, Touren gehen, Nordic Walken, Biken oder das Bodyworkout im Verein – beim Sporteln entsteht ein Cocktail aus Endorphinen, Serotonin, Adrenalin, Dopamin und zahl­reichen weiteren Botenstof­fen, der sich positiv auf die Stimmung und die Leistung im Oberstübchen auswirkt. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass aktive Bewegung sogar die Vernetzung von Nervenzellen im Gehirn antreibt und das Arbeitsgedächtnis positiv be­einflusst. Man kann sich besser konzentrieren, Dinge schneller lernen und hat neue Einfälle.

„Es gibt zahlreiche Studien, die psychische und kognitive Effekte nachweisen und kurz vor der Jahrtausendwende entdeckten Forscher sogar BDNF (Brain Derived Neu­rotrophic Factor), ein Protein, das in bestimmten Gehirnre­gionen neue Nervenzellen bis ins hohe Alter wachsen lässt.“ Antonia Santner

Produziert wird BDNF durch Bewegung, was wiederum be­weist, dass Sport, und hier vor allem auch das Laufen an sich, auf natürliche Art und Weise die physische und geistige Ge­sundheit und Regenerations­prozesse des Menschen fördert und langfristig positiv beein­flusst. Wenn ihr also das nächs­te Mal einen Schritt vor den anderen setzt und euch der Schweiß von der Stirn rinnt, denkt daran: Im Kopf geht’s rund!

Neue Trainingstrends gehen auch auf die Fitness im Kopf ein. Unter der Bezeichnung Neuromotorik werden diese Trainingspro­gramme angeboten, die auf die Funktionsweisen der Körper-Hirn-Achse eingehen und frei nach dem Motto „train your brain“ gezielt die Synapsenbil­dung im Kopf vorantreiben. Life Kinetik (im Spitzensport) und Vital4Brain (im Schul­bereich) bieten koordinative Übungsvariationen, die die Gehirnzellen fordern und auch nachweislich positive Effekte im Bereich der Stressredukti­on, Steigerung der Konzentrati­onsfähigkeit und Verbesserung der Handlungsschnelligkeit haben. Neu und basierend auf aktuellen sportwissen­schaftlichen und neurophy­siologischen Erkenntnissen ist Kort.X, ein neuromotorisches Fitnesstraining aus Tirol. Hier ist das gesamte Wissen und Kön­nen eines Menschen in Form von Nervenverbindungen abgespeichert und mit dem Kort.X-Training sollen zusätz­liche Muster angelegt werden. Antonia Santner spornt an, ungewohnte Bewegungsausführungen in Verbindung mit Gedächtnis­aufgaben und Wissensfragen auszuprobieren.

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