Regelmäßiges Laufen wirkt sich umfassend positiv auf die körperliche und psychische Gesundheit aus. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass bereits ein Jahr nach Aufnahme eines freizeitorientierten Lauftrainings das Körpergewicht (-3,3 kg), der Körperfettanteil (-2,7%), die Herzfrequenz in Ruhe (-6,7 Schläge pro Minute) und Blutfett werte (Triglyzeride -16,9 mg/dl) bei davor untrainierten Personen deutlich reduziert sind. Zeitgleich werden die Sauerstoffaufnahmekapazität (+7,1 ml/min/kg) und der Spiegel des „guten“ Cholesterins HDL (+3,3 mg/dl) erhöht.

Ausdauertraining im Allgemeinen wirkt sich außerdem positiv auf die kognitive Leistungsfähigkeit aus und ist ein effizientes Mittel zur Bekämpfung oder Vorbeugung von Depression. Trotz seiner umfassenden gesundheitlichen Vorteile sollte jedoch jedes Lauft raining durch ein strukturiertes Krafttraining ergänzt werden. Das liegt daran, dass Muskelschwäche das Entstehen von Überlastungsschäden bei Läufern begünstigt. Besonders häufig tritt etwa das Läuferknie (gekennzeichnet durch Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks) bei solchen Personen auf, deren Hüftmuskulatur zu schwach ist, um die Stabilität des Beckens und in weiterer Folge des gesamten Beins auch bei
den beim Laufen auftretenden hohen Belastungen aufrecht erhalten zu können. Eine unzureichend gekräftigte Rumpfmuskulatur hingegen kann zu einer vermehrten Belastung der Lendenwirbelsäule und zu entsprechenden Beschwerden führen.

Nicht zuletzt sollte erwähnt werden, dass auch die Laufökonomie und somit die sportliche Leistungsfähigkeit durch Kraft training positiv beeinflusst werden können. Um feststellen zu können, ob eine abgeschwächte Muskulatur die Laufökonomie negativ beeinflusst, empfiehlt es sich, eine biomechanische Laufanalyse durchzuführen. Hier können Achsfehlstellungen erkannt und daraus resultierend korrigierende Übungen empfohlen werden.

Abgesehen von diesen unmittelbaren Auswirkungen auf das Laufen bietet regelmäßiges Krafttraining eine Vielzahl weiterer gesundheitlicher Vorteile. Es erhöht beispielsweise die Knochendichte, verringert das Risiko von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen und ist, wegen des mit größerer Muskelmasse gesteigerten Energiegrundumsatzes, eine sehr effiziente Methode der Gewichtskontrolle. Mit fortschreitendem Alter, das durch einen steten Verlust an Muskelmasse und -kraft gekennzeichnet ist, gewinnt das Krafttraining noch mehr an Bedeutung. Hier hilft es Gelenksverschleiß entgegenzuwirken, das Sturzrisiko zu verringern und Mobilität und Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten. (Dr. Peter Gföller)

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